Donnerstag, 1. Dezember 2016

Rede Stadtpräsidentin Corine Mauch


    Hotel Marriott Zürich,  Sonntag,  27.11.2016

Rede Stadtpräsidentin Corine Mauch


Liebe Gäste
Lieber Pfarrer Sieber
Geschätzte Hoteldirektion
Geschätzte Hotelmitarbeiterinnen und -mitarbeiter

Ich sehe ihier lauter zufriedene Gesichter. So viel gut gelaunte Menschen, das macht Freude.

Dass wir heute hier an der Wärme zusammen sitzen können, verdanken wir natürlich zuerst einmal unseren Gastgebern vom Hotel Marriott unter der Direktion von Daniel Lehmann.
Er hat uns die Türe geöffnet; er und sein Team sorgen für das leibliche Wohl. Ich sage Herrn Lehmann und seinen Mitarbeitenden ganz herzlich danke. Sie schenken Menschen, die das Leben nicht nur von der „Schoggi-Seite“ kennen, einen wunderschönen Tag. Danke.





Das ist aber ein Applaus wert!



Den grössten Dank aber gehört „em Pfarrer“.
Pfarrer Ernst Sieber, das ist quasi der Schutzpatron von allen, die Hilfe brauchen. Beim Pfarrer bekommen sie Hilfe. Ich schätze Pfarrer Sieber ausserordentlich. Er hilft den Menschen grosszügig und mit enorm viel Energie – und das seinem Alter! So viel Engagement und so viel Anteilnahme, so viel Liebe für die Menschen zu haben, das ist eine sehr seltene Gabe. Pfarrer Ernst Sieber hat sie. Lieber Pfarrer Sieber:
Vielen Dank für das heutige Advents-essen und auch für die vielen Tausend Stunden, die sie auf der Gasse unterwegs gewesen sind und zu den Leute ge-schaut haben. Sie haben dabei nie einen Unterschied ge-macht. Sie haben nie jemanden bevorzugt. Für sie ist es nie wichtig gewesen, ob einer einen Schweizerpass hat oder nicht, ob einer oder „einen Mist“ gemacht hat oder nicht. Wenn „dä Pfarrer“ gesehen hat, jemand braucht Hilfe, dann hat er geholfen. Und das, liebe Leute, ist ein toller Applaus wert.

Wenn ich „vom Pfarrer“ rede, dann gilt das natürlich auch für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alles allein machen, dass kann kein Mensch. Auch keiner mit so viel Energie und einem so starken Willen wie Pfarrer Sieber es hat.

Für uns alle ist Pfarrer Sieber ein Vorbild. Seit mehr als 50 Jahren ist er im Winter unterwegs und hilft den Leuten „auf der Gasse“. 1963, das ist der Winter mit der letzten „See-gfrörni“ gewesen, hat er seine erste „Notschliefi“ aufge-macht, in einer Zivilschutzanlage unter dem Helvetiaplatz. 1963, da bin ich drei Jahre alt gewesen und natürlich habe ich die Weihachtsgeschichte gekannt; die Geschichte von der hochschwangeren Maria und ihrem Verlobten Josef, die zusammen in Betlehem verzweifelt ein Dach über dem Kopf gesucht haben und doch nur einen Stall zum Übernachten gefunden haben, weil die Leute die beiden jungen Menschen abgewiesen haben. Und drum ist Jesus dann in einem Stall auf die Welt gekommen!

Jesus ist arm auf die Welt gekommen - in einem Stall! - und er hat gezeigt, dass sich niemand schämen muss, wenn er arm oder ohne Obdach ist. Aber es ist wichtig, dass es Notschlafstellen oder den „Pfuusbus“ gibt. Darum sind wir dankbar, dass Menschen wie Pfarrer Sieber oder die Stadtverwaltung für das Nötigste in der Not sorgen.

Aber die Weihnachtsgeschichte sagt uns auch, dass wir Menschen die Pflicht haben zu helfen. Und wir sollen nicht unterscheiden, zwischen Menschen vo hier und solchen, die zu uns haben flüchten müssen.

Ich will jetzt noch etwas für alle unter ihnen sagen, die unseren Dialekt noch nicht verstehen.


The Christmas Story tells the tale of a family seeking refuge. At the time, Mary was an expecting a baby. When they reached Bethlehem they were not able to find somewhere to stay and all the houses they knocked on turned them away. The only place where they found shelter was in a stable. If Jesus was born in a stable in a bed made of straw - between sheep and cows – then there is no shame in being born without a roof over one’s head. It is a lesson of love, gratitude, humility and sacrifice.

However, I think this tale shows us as well, that all mankind has the obligation to help – even more so if we are fortunate enough and have the resources to help our men and women in need. We as a society have the obligation to help those less fortunate.

I wish to all of you who have come here under worst circumstances, to all of you who have fled from war and distress, that you find shelter here in Switzerland. I am very grateful to Pastor Sieber for his lifelong dedication to help all people – no matter where they are from. I would like to thank as well the hotel Marriott for opening their doors and invite us to a set table.

Nun wünsche ich ihnen einen schönen Nachmittag und einen schöne Adventszeit. Starten sie gut ins neue Jahr. Auch Pfarrer Sieber wünsche ich alles Gute, ganz besonders gute Gesundheit. Have a good time, „hands guet miteinander“.



Es geht weiter, andere machen es auch mit!

Bericht vom NetZ4-Camp in Zürich, 28.12.2016 bis 1.1.2017


von Jürg Geilinger

Häufig bezeichne ich mich – wenn ich in der EMK an einem Gottesdienst teilnehme - als jemanden, der im Keller sein Wirkungsfeld hat, im Imbissraum, unten bei den Menschen von der Strasse, den so genannt randständigen Menschen.

Es ist mir bewusst, dass es viele Christen gibt, die im Keller wirken, allerdings oft nicht freiwillig, sondern weil sie eingesperrt oder – die andere Variante - ausgesperrt sind. Mein Privileg ist es, dass ich dies freiwillig tun kann. Ich kenne das Leben im Wohlstand. Wenn ich will, kann ich in meiner Komfortzone bleiben, ich habe Frau und Familie, bin Grossvater, habe gute Beziehungen, Kontakte zu Geschwistern und Freunden. Aber das Leben im Keller hat es in sich: Jesus ist in der Regel schon dort, bevor ich komme.

Doch wie soll ich das Leben im Keller beschreiben, zusammen mit den Menschen, die das Leben auf der Strasse kennen, die Einsamkeit, die Kälte der Machtmenschen und die vielen verschlossenen Türen? Ich will’s versuchen. Ich will euch vom NetZ-Camp über die Neujahrstage berichten:

8 bis 10 Personen bildeten mit Birgit und mir das Kernteam. Alle hatten versprochen, die ganze Zeit dabei zu sein. Dazu kamen einige Tages – und Nachtgäste, die wir bei uns aufnahmen. Wir lebten miteinander,


teilten unserer Ressourcen,
am Morgen und Abend ein Wort aus der Bibel und täglich auch etwas Geld für den gemeinsamen Haushalt. Auch den Schlafraum teilten wir, die Frauen in der Boutique, die Männer im Jugendraum und in der Kirche.

Gemeinsam machten wir Einsätze auf der Strasse, verteilten Suppen, Lebensmittel von der Schweizertafel, Karten mit Bibelversen, Gutscheine, besuchten Menschen zuhause, im Asylheim,


halfen beim Zügeln und feierten ein Fest zum Jahresabschluss.





Schon beim Start merkten wir, dass die Kommunikation eine Herausforderung sein wird: Neben dem Deutsch waren als Muttersprache Italienisch, Englisch, Polnisch, Slovakisch, Russisch, Farsi, Rumänisch, Französisch, Algerisch und Philippinisch vertreten ....
Ein Teilnehmer war ein Wanderarbeiter aus Polen, hier in der Schweiz ohne Arbeit und ohne Wohnung. Ein Landsmann hatte sich ihm ein wenig angenommen und seine Wohnung geöffnet, obschon er selber fast keinen Platz hatte. Er brachte ihn zu uns.
5 Tage gehörte der Pole nun zu unserer Gemeinschaft, half mit, machte eine feine Suppe - eine polnische Suppe mit allem was dazu gehört.
Ich habe schon gemerkt, dass er beim Abschied die Tränen verkneifen musste. 5 Tage war er an der Wärme, fünf Tage, wo er auch etwas von der Liebe Gottes gespürt hat und am letzten Tag auch an unserem Lobpreis dabei war.

Zu Ruth (Name geändert) gingen wir nach Hause. Sie hatte während dem Netz-Camp telefoniert. Ihre Mutter war gestorben und sie war froh, dass sie ihre Trauer mit uns teilen konnte. Zwei von unserer Gemeinschaft waren mit dabei. Wir trafen Ruth in ihrer kleinen Sozialwohnung. Unser Besuch kam von Herzen und ich staunte, wie jene, welche selber mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, Ruth trösteten und ihr Hoffnung und Mut machten.
Einen Tag später erreichte uns eine sms, wo Ruth sich nochmals bedankte für unsere Anteilnahme.

Als Betty, eine gebürtige Philippinin und Mitglied der IPC (International Protestant Church), sowie Silvia Brunschweiler von der EMK und ich bei klirrender Kälte in der Asylunterkunft bei Rheza (Name geändert) eintrafen, machte sein Zimmernachbar umgehend Platz für uns Besucher. Zu viert sassen wir dann bei Rheza im kleinen Barackenzimmer auf den beiden Betten.
Ich werde seine Geschichte nicht so schnell vergessen, die iranische Version von Julia und Romeo! Rheza verliebte sich in die Tochter eines Mullahs. Rheza war aber kein linientreuer Moslem und seine Eltern eher liberal. Dies gab Probleme. Offensichtlich flohen die beiden Verliebten zusammen in die Schweiz, was die Ehre des Mullahs und seines Clans verletzte. Der Mullah bestand darauf, dass seine Tochter zurückkehre und machte bei Rheza’s Familie Druck. Rheza’s Vater verlor im Iran zuerst die Stelle, dann auch sein Bruder. Schliesslich beugte sich seine Freundin dem Druck ihres Vaters. Sie kehrte zurück. Und Rheza blieb in der Schweiz, weil er wusste, dass seine Rückkehr lebensgefährlich ist.
Schliesslich beginnt Rheza über seinen Glauben zu erzählen, wie er Jesus kennen gelernt hat und ihn – als er alleine in der St. Jakob Kiche  war - um ein Zeichen gebeten hat. Und Jesus hat ihm – in einem eindrücklichen Bild – einen weiten Mantel umgelegt, so wie ihn die moslemischen Frauen tragen. Und immer wieder erzählt er uns, dass Jesus seine Lehre nicht mit Gewalt durchgesetzt hat, er liess den Menschen die Freiheit und lebte selber bescheiden. Er hatte nur einen Mantel ......
Als Rheza bei einem Landsmann eine Bibel findet, liest er sie innert 4 Tagen von Anfang bis Ende durch. Er sei noch nicht getauft, meint er. Er möchte zuerst genau verstehen, was dies bedeutet. Schliesslich beten wir noch für Rheza’s schmerzendes Knie, das er schon einige Male beim Arzt punktieren lassen musste, um angesammeltes Wasser zu entfernen. Unser Gebet ist irgendwie eine Selbstverständlichkeit, schliesslich sind wir durch Jesus Brüder und Schwestern und dienen einander. Betty ergreift ohne weiteres die Intiative. Nationalitäten, Mann oder Frau spielen bei Jesus keine Rolle.

Auch ins Pflegeheim geht eine Gruppe  zu Besuch. Bertha war lange Zeit Gast im Imbiss und kann nicht mehr zu uns kommen. Sie freut sich am Besuch, auch wenn sie nicht mehr alle kennt.

Die Teams auf der Strasse bringen an einem Abend eine Frau mit zum Nachtessen. Sie trafen sie am Hauptbahnhof im Nachthemd und ohne Schuhe! Es ist unklar woher sie kommt. Sie bleibt über Nacht. Am nächsten Morgen wollen wir schauen, was zu tun ist. Dazu kommt es aber nicht. Um 7.30 Uhr ist sie bereits nicht mehr bei uns.
Ähnlich auch Karl (Name geändert). Er kommt aus dem Pfuusbus und berichtet, dass dort alle krank sind und husten. Die Heizung funktioniere nur teilweise. Karl ist selber erkältet, bekommt bei uns einen Tee mit Honig und schläft dann gut in der Kirche. Auch er ist bereits wieder weg, als wir erwachen.
Auch diese Menschen überlassen wir getrost der Obhut Gottes. Er hat uns selber in jeder Beziehung beschützt und reich gesegnet. Es hatte immer für alle gereicht und es war mehr als genug. In der Gemeinschaftskasse blieben am Ende Sfr 126.—übrig.

7.1.2017   Jürg Geilinger

Bilder von NetZ4-Camp in Zürich, 28.12.2015:


11 Kommentare:

  1. Obere Blog ist konzipiert für Leute die lese Probleme haben. Projekt shg verein/media c/o Janusz Wronka mit dem Team www.readspeaker.com von Schweden. Ich danken Ihnen.

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  2. Wie funktionirt ReadSpeaker:
    http://privat-bank-wronka.blogspot.ch/2015/10/readspeaker-textaid-textaid-die.html?view=flipcard

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  3. http://www.telezueri.ch/62-show-zuerinews/13448-episode-sonntag-27-november-2016#kostenloser-weihnachtsschmaus-im-marriott-hotel

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  4. Glück oder Unglück
    Es war einmal ein alter Mann, der Mann besaß ein wunderschönes Pferd, einen Schimmelhengst, um den ihn alle im Dorf beneideten. Als der König von dem Hengst hörte, wollte er ihn unbedingt besitzen. Er bot einen fantastischen Preis, aber der alte Mann sagte: "Dieses Pferd ist mein bester Freund. Ich kann doch meinen besten Freund nicht verkaufen." Der König bot mehr und mehr Geld, aber der alte Mann gab sein geliebtes Pferd nicht her, obwohl er in bitterer Armut lebte.
    Eines Tages war der Hengst verschwunden. Nachbarn kamen und sagten: "Du Dummkopf, warum hast du das Pferd nicht an den König verkauft? Nun ist es gestohlen worden, und du hast gar nichts mehr. Was für ein Unglück!" Der alte Mann schüttelte den Kopf: "Keiner weiß, ob es ein Unglück war. Das Pferd ist nicht im Stall. Mehr wissen wir nicht." Die Leute lachten den Alten aus. Sie hatten schon immer gewusst, dass er ein bisschen verrückt war. Ein paar Tage später war der Hengst wieder da. Und mit ihm waren zwölf Wildpferde gekommen, die sich dem Hengst angeschlossen hatten.
    Jetzt waren die Leute im Dorf begeistert. "Du hast Recht gehabt", sagten sie zu dem alten Mann. Das Unglück war in Wirklichkeit ein Glück. Diese herrlichen Wildpferde - nun bist du ein reicher Mann... "
    Der Alte sagte: "Das Pferd ist wieder da. Das wissen wir. Ob die Wildpferde ein Glück sind, kann niemand sagen. Das Leben geht seinen eigenen Weg. Man soll nicht urteilen. Sagt einfach, das Pferd ist zurückgekommen. Ihr lest nur ein einziges Wort in einem Satz; wie könnt ihr das ganze Buch beurteilen?"
    Die Dorfbewohner schüttelten den Kopf über den wunderlichen Alten. Warum konnte er nicht sehen, was für ein unglaubliches Glück ihm widerfahren war? Am nächsten Tag begann der Sohn des alten Mannes, die Pferde zu zähmen und zuzureiten. Nach einer Woche warf ihn eine Stute so heftig ab, dass er sich beide Beine brach. Die Nachbarn im Dorf versammelten sich und sagten zu dem alten Mann: "Du hast Recht gehabt. Das Glück hat sich als Unglück erwiesen. Dein einziger Sohn ist jetzt ein Krüppel. Und wer soll nun auf deine alten Tage für dich sorgen?"
    Aber der Alte blieb gelassen und sagte zu den Leuten im Dorf: "Mein Sohn hat sich die Beine gebrochen. Wer weiß, was das zu bedeuten hat? Das Leben kommt in kleinen Stücken, mehr bekommt ihr nie gleichzeitig zu sehen. Warten wir ab..."
    Ein paar Wochen später begann ein Krieg. Der König brauchte Soldaten, und alle wehrpflichtigen jungen Männer im Dorf wurden in die Armee gezwungen. Nur den Sohn des alten Mannes holten sie nicht ab, denn den konnten sie an seinen Krücken nicht gebrauchen. Der ganze Ort war vom Wehgeschrei erfüllt, weil dieser Krieg nicht zu gewinnen war und man wusste, dass die meisten nicht nach Hause zurückkehren würden. Sie kamen zu dem alten Mann und riefen:
    "Ach, was hast du wieder für ein Glück gehabt!". Der Alte schüttelte den Kopf und sagte: "Wer weiß, wer weiß ... Das Glück ist am Ende nur bei dem, der vertrauen kann. Denn nur Gott, der das Ganze überblickt, weiß, ob dies ein Segen oder ein Unglück ist."
    Herkunft unbekannt




    Oft kommt das Glück zu einer Tür herein, von der man gar nicht wusste, dass man sie offenliess. (J.Barrymore am. Schauspieler 1882-1942


    Möge Glück dir stets die Türe öffnen und Freude sanft dein Herz berühren. Mögest du im Lieben und im Hoffen, die Tiefe deines Lebens spüren.
    Das wünsche ich dir und deiner Familie von Herzen für das Jahr 2017.




    16.12.2016

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  5. 14.12.2014 Mittwoch, in Zürich
    14. Türchen

    Sterntaler – Ein Märchen der Gebrüder Grimm
    Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne es dir“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da nahm es seine Mütze ab und gab sie ihm.

    Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben“ und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin. Und als es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und es waren lauter blanke Taler. Und obwohl es doch sein Hemdlein weggegeben hatte, so hatte es nun ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

    Quelle: http://www.familie.de/kind/maerchen-geschichten/s/die-sterntaler-grimms-maerchen-580982.html

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  6. 1. Türchen
    Weihnachten – einfach und besonders: Was in diesem Jahr anders sein wird als zuvor

    Im Grunde wissen die meisten Menschen, dass Weihnachten nicht erst durch Geschenke und Kitsch besonders wird. Doch der Vorsatz, sich auf die Spiritualität zu besinnen, wird oft vom Konsumgeist verdrängt. Doch monströse Luxuspräsente können sich immer weniger Menschen leisten – und die, die es sich leisten könnten, tun gut daran, bescheidener aufzutreten.

    Geschenke, die andere beschenken

    Widmen Sie Spenden an wohltätige Organisationen den Menschen, die Sie bisher mit Sachgeschenken bedacht haben. Besonders schön ist es, wenn der Spendenzweck zum Empfänger passt. Onkel Kurt, der im Sommer bei einem Segeltörn im Atlantik fast ertrunken wäre, freut sich gewiss über Ihre Spende an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.

    Leider kommt es immer wieder vor, dass sich eine wohltätige Organisation als unzuverlässig oder gar unseriös entpuppt. Beginnen Sie Ihre Spenden-Tour daher auf der Homepage des seriösen Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (www.dzi.de). Klicken Sie im Menü "Spenderberatung | Spenden-Siegel" auf den Punkt „Organisationen“ und suchen Sie in der Liste, ob die von Ihnen ins Auge gefasste wohltätige Vereinigung dabei ist.

    Von dort gelangen Sie direkt auf die Website der jeweiligen Organisation. Viele bieten Grußkarten oder kleine Präsente an, mit denen Sie dem Beschenkten Ihre Spende mitteilen können.

    Einkaufen in den eigenen 4 Wänden

    Das klingt nach Online-Shopping, aber es geht noch einfacher: Bevor Sie neue Geschenke anschaffen, durchforsten Sie Ihre Wohnung nach Gegenständen, die sich als Geschenk eignen. Originalverpackte Bücher und CDs, tadellos erhaltene Schmuckstücke und Uhren, von den Kindern selbst gemalte Bilder – Sie werden staunen, wie viele Dinge Sie besitzen, die Sie selbst nicht nutzen, anderen aber eine Freude damit bereiten könnten. Auch Geschenkpapier findet sich häufig bei solchen Suchaktionen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Dinge wirklich unbenutzt und (von echten Antiquitäten abgesehen) nicht alt sind. Vorsicht etwa bei noblen Weinen aus dem eigenen Keller: Beim Jahrgang 2008 und älter ist die Gefahr groß, dass der vermeintlich edle Tropfen bereits verdorben ist!

    Sehen Sie auf den Zeitfaktor

    Geschenke aussuchen und verpacken, Weihnachtsgrüße schreiben und versenden – diese Aktivitäten gehören zu den zeitintensivsten der Adventszeit. Die amerikanische Organisationsspezialistin Julie Morgenstern rät zu einer rabiaten Methode: Zählen Sie die Stunden! 50 Karten selber machen (4–8 Stunden), persönliche Grüße schreiben (4 Stunden), Adressen lang vergessener Freunde herausfinden (3 Stunden), das sind mindestens 13 Stunden, also 3–4 Abende Arbeit. Wenn Sie fertige Karten kaufen, einen freundlichen, aber kurzen Gruß draufschreiben und sich mit den Adressen der aktuellsten Bekannten und Verwandten zufrieden geben, ist das Thema in 2 Stunden abgehandelt.

    Quelle: NL simplify aktuell vom 7.12.15

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  7. 2. Türchen


    Die Wichtelmänner – Ein Märchen der Gebrüder Grimm

    Es war ein Schuster ohne seine Schuld so arm geworden, daß ihm endlich nichts mehr übrigblieb als Leder zu einem einzigen Paar Schuhe. Nun schnitt er am Abend die Schuhe zu, die wollte er den nächsten Morgen in Arbeit nehmen; und weil er ein gutes Gewissen hatte, so legte er sich ruhig zu Bett, befahl sich dem lieben Gott und schlief ein.

    Morgens, nachdem er sein Gebet verrichtet hatte und sich zur Arbeit niedersetzen wollte, so standen die beiden Schuhe ganz fertig auf seinem Tisch. Er verwunderte sich und wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Er nahm die Schuhe in die Hand, um sie näher zu betrachten: Sie waren so sauber gearbeitet, daß kein Stich daran falsch war, gerade als wenn es ein Meisterstück sein sollte.

    Bald darauf trat auch schon ein Käufer ein, und weil ihm die Schuhe so gut gefielen, so bezahlte er mehr als gewöhnlich dafür, und der Schuster konnte von dem Geld Leder zu zwei Paar Schuhen erhandeln.

    Er schnitt sie abends zu und wollte den nächsten Morgen mit frischem Mut an die Arbeit gehen, aber er brauchte es nicht, denn als er aufstand, waren sie schon fertig, und es blieben auch nicht die Käufer aus, die ihm so viel Geld gaben, daß er Leder zu vier Paar Schuhen einkaufen konnte. Er fand frühmorgens auch die vier Paar fertig; und so ging's immerfort, was er abends zuschnitt, das war am Morgen verarbeitet, also daß er bald wieder sein ehrliches Auskommen hatte und endlich ein wohlhabender Mann ward.

    Nun geschah es eines Abends, nicht lange vor Weihnachten, als der Mann wieder zugeschnitten hatte, daß er vorm Schlafengehen zu seiner Frau sprach: »Wie wär's, wenn wir diese Nacht aufblieben, um zu sehen, wer uns solche hilfreiche Hand leistet?«

    Die Frau war's zufrieden und steckte ein Licht an; darauf verbargen sie sich in den Stubenecken, hinter den Kleidern, die da aufgehängt waren, und gaben acht.

    Als es Mitternacht war, da kamen zwei kleine, niedliche nackte Männlein, setzten sich vor des Schusters Tisch, nahmen alle zugeschnittene Arbeit zu sich und fingen an, mit ihren Fingerlein so behend und schnell zu stechen, zu nähen, zu klopfen, daß der Schuster vor Verwunderung die Augen nicht abwenden konnte. Sie ließen nicht nach, bis alles zu Ende gebracht war und fertig auf dem Tische stand, dann sprangen sie schnell fort.

    Am andern Morgen sprach die Frau: »Die kleinen Männer haben uns reich gemacht, wir müßten uns doch dankbar dafür bezeigen. Sie laufen so herum, haben nichts am Leib und müssen frieren. Weißt du was? Ich will Hemdlein, Rock, Wams und Höslein für sie nähen, auch jedem ein Paar Strümpfe stricken; mach du jedem ein Paar Schühlein dazu.«

    Der Mann sprach: »Das bin ich wohl zufrieden.« Und abends, wie sie alles fertig hatten, legten sie die Geschenke statt der zugeschnittenen Arbeit zusammen auf den Tisch und versteckten sich dann, um mit anzusehen, wie sich die Männlein dazu anstellen würden.

    Um Mitternacht kamen sie herangesprungen und wollten sich gleich an die Arbeit machen, als sie aber kein zugeschnittenes Leder, sondern die niedlichen Kleidungsstücke fanden, verwunderten sie sich erst, dann aber bezeugten sie eine gewaltige Freude.

    Mit der größten Geschwindigkeit zogen sie sich an, strichen die schönen Kleider am Leib und sangen:

    "Sind wir nicht Knaben glatt und fein?

    Was sollen wir länger Schuster sein!"

    Dann hüpften und tanzten sie und sprangen über Stühle und Bänke. Endlich tanzten sie zur Tür hinaus. Von nun an kamen sie nicht wieder, dem Schuster aber ging es wohl, solang er lebte, und es glückte ihm alles, was er unternahm.



    Quelle: SIN-NL vom 22.12.15

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  8. 3. Türchen
    Geschenk-Tipps für eine entspannte Vorweihnachtszeit

    Klar: Am einfachsten wäre es, gar nichts mehr zu verschenken. Am besten mit einer sinnigen Begründung wie "Du hast eh schon alles" oder "Es kommt doch nicht aufs Materielle an". Nichts zu schenken aber macht Beziehungen nicht einfacher, sondern komplizierter. Schenken ist ein guter Ausgleich, es ritualisiert das Geben und Nehmen, was für unser soziales Leben von großer Bedeutung ist.

    Das Geschenk ist ein äußeres Zeichen für innere Zuwendung. Darum gilt: Machen Sie weiterhin Geschenke, aber erleichtern Sie sich das mit ein paar simplen Tricks.

    Methode Eichhörnchen

    Sammeln Sie über das Jahr potentielle Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke in einer Kiste oder großen Schublade. Aber Vorsicht: kein Plunder, sondern schöne Dinge, die Sie auch selber gern bekämen. In Ihre Eichhörnchen-Kiste gehören auch Sachen, die Sie selber geschenkt bekommen haben, aber nicht brauchen und weiterschenken möchten. Auf solche Gaben gehört unbedingt ein Post-It-Sticker mit dem Namen des Gebers. Nichts ist peinlicher, als wenn er es zurückerhält!

    Methode Weihnachtsmann

    Der Weihnachtsmann führt, wie wir aus Bilderbüchern wissen, ein dickes Buch, in dem er Wünsche und Geschenke genau notiert. Ein genialer Einfall zur Vereinfachung der Schenkerei! In so einem Heft namens "Wer wann was geschenkt bekam" können Sie spätestens im November planen, was Sie im Dezember zu Weihnachten schenken. Am Anfang wirkt das vielleicht kompliziert, aber Sie werden spätestens im zweiten Jahr merken, wie "Wer wann was geschenkt bekam" die Weihnachtsnervosität entspannt.

    Der besondere Vorteil des "WWW": Übers Jahr lassen sich hier auch beiläufig geäußerte Geschenkwünsche festhalten.

    Methode Gießkanne

    Aber es braucht gar nicht jeder ein ausgesuchtes Spezialpräsent zu bekommen. Dehnen Sie doch eine gute Geschenkidee auf mehrere Leute aus. Wenn Sie einen schönen Kalender entdeckt haben, eine originelle Kaffeetasse, ein witziges Buch, dann schenken Sie das allen Ihren guten Freunden. Manches bekommen Sie im Dutzend sogar billiger.

    Methode Sammeltasse

    Oder Sie dehnen eine Geschenkidee bei einer Person über mehrere Jahre aus: Schenken Sie jedes Jahr zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Teil vom Traumservice, von einer Besteckserie, von der Modelleisenbahn, nach und nach schönes Gartenwerkzeug, oder sonst etwas, das sich zuverlässig über Jahre hinweg kaufen läßt. Aber bitte vorher mit dem Beschenkten offen abklären, damit Sie nicht daneben liegen. Besonders gut geeignet für den Familienkreis.

    simplify-Geschenktipp

    Wenn Sie in einer Familie nicht jeden einzeln beschenken möchten, schenken Sie „einen Heimkinoabend für alle": eine Kiste mit einer aktuellen Kauf-DVD, aufgemöbelt mit ein paar typischen Kino-Accessoires (Popcorn, Dosenbier, Sekt, Schoko oder Gummibärchen) und eventuell noch einem Merchandising-Artikel passend zum Film (T-Shirt, Krawatte, Buch; gibt es in Kaufhäusern und Medienmärkten in der DVD-Abteilung).

    Quelle: simplify aktuell vom 16.12.15

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  9. 4. Türchen
    Advent
    (Loriot)

    Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
    Schneeflöcklein leis hernieder sinken.
    Auf Edeltännleins grünem Wipfel
    häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

    Und dort vom Fenster her durchbricht
    den dunklen Tann ein warmes Licht.
    Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
    Die Försterin im Herrenzimmer.

    In dieser wunderschönen Nacht
    hat sie den Förster umgebracht.
    Er war ihr bei des Heimes Pflege
    seit langer Zeit schon sehr im Wege.

    So kam sie mit sich überein:
    am Niklasabend muss es sein.
    Und als das Rehlein ging zur Ruh,
    das Häslein tat die Augen zu,
    erlegte sie direkt von vorn
    den Gatten über Kimm' und Korn.

    Von Knall geweckt rümpft nur der Hase
    zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase,
    und ruhet weiter süß im Dunkeln,
    derweil die Sternlein traulich funkeln.

    Und in der guten Stube drinnen,
    da läuft des Försters Blut von hinnen.
    Nun muss die Försterin sich eilen,
    den Gatten sauber zu zerteilen.

    Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
    nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
    Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
    (was der Gemahl bisher vermied),
    behält ein Teil Filet zurück,
    als festtägliches Bratenstück
    und packt zum Schluss, es geht auf Vier,
    die Reste in Geschenkpapier.

    Da tönt's von fern wie Silberschellen,
    im Dorfe hört man Hunde bellen.
    Wer ist's, der in so tiefer Nacht
    im Schnee noch seine Runde macht?

    Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
    auf einem Hirsch herangeritten!
    "He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
    die armen Menschen Freude machen?"

    Des Försters Haus ist tief verschneit,
    doch seine Frau steht schon bereit:
    "Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
    's ist alles, was ich geben kann."

    Die Silberschellen klingen leise,
    Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
    Im Försterhaus die Kerze brennt,
    ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

    Quelle: www.weihnachtsmann-in-himmelpfort.de

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  10. http://www.weihnachtsmann-in-himmelpfort.de/malen.html

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  11. Caritas-Weihnachtsfeier im Zürcher Volkshaus
    Weihnachten mit 200 Menschen

    Zürich, 25. Dezember 2016 - Den Heiligen Abend wollen viele nicht alleine verbringen. Deshalb lud Caritas Zürich am 24. Dezember zur Weihnachtsfeier im Volkshaus – mit Weihnachtsbaum, Kerzenschein, einem feinen Essen und Musik. 200 Personen genossen den gemeinsamen Abend. Ohne den Einsatz von 60 Freiwilligen wäre die Feier nicht möglich gewesen.

    Für alleinstehende, armutsbetroffene und einsame Menschen ist die Weihnachtszeit keine Freudenzeit. Während andere im Kreise von Familie und Bekannten feiern, fühlen sie umso schmerzhafter, dass sie von all dem Weihnachtstrubel ausgeschlossen sind. Darum organisiert Caritas Zürich seit 1932 die Caritas-Weihnacht. Der Anlass wird mit Spenden und über Sponsoren finanziert. Über 60 Freiwillige verbringen zudem Heiligabend nicht im Kreise ihrer Familie, sondern helfen mit, die Feier für die Beteiligten zu einem Erlebnis zu machen.

    An der Weihnachtsfeier am 24. Dezember haben 200 Personen teilgenommen. Gästen bot Caritas Zürich nicht nur Essen, sondern auch ein passendes Weihnachtsprogramm. Max Elmiger, Direktor von Caritas Zürich, las die traditionelle Weihnachtsgeschichte vor. Alle Gäste – unter ihnen auch viele Kinder – erhielten ein Weihnachtsgeschenk. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von «Modus Duo», einem israelischen Perkussionisten. Die Klänge seiner Darbuka entführten die Gäste in eine andere Welt, sodass sie für einen Abend die Sorgen vergessen und das Weihnachtsfest geniessen konnten.

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